Bereits seine erste Produktion wurde zum bedeutendsten Theatereignis des böhmischen Barock: die Aufführung der „Festa teatrale“ von J. J. Fux in Prag, Costanza e Fortezza, 1723 anlässlich der böhmischen Krönung Karls VI. zum Geburtstag der Kaiserin Elisabeth Christine in der Ausstattung Gius. Galli Bibienas inszeniert. 1732 ebenfalls zum Geburtstag der Kaiserin Produktion der Oper L’asilo d’Amore (T: P. Metastasio, M: A. Caldara) in Linz. Wirkte 17 Jahre als „Opera-Meister zu Wien“; produziert in dieser Zeit für rund 1 Million fl etwa 130 Opern, Serenaden, Kammerfeste und Oratorien. 1740 musste er die Hoftheaterpacht an den bisherigen Theaterinspektor Fabio Zilli abgeben. Kurz darauf starb Karl VI. und die Ära der großen höfischen Oper fand ihr Ende.
Wenzel Franz: * 1712, † ?. Ab 1742 Agent des Grafen Johann Adam v. Questenberg in Jaromeritz/Mähren (Jaromerice nad Rokytnou/CZ) und belieferte diesen mit neuen Texten und Kompositionen des Wiener Theaters. Dessen Sohn Franz Wenzel Reichsritter von H. (ca. 1747–1825) führte seit den 1790er Jahren die Oberaufsicht über das Fürstlich Liechtensteinsche Theater in Feldsberg/NÖ (Valtice/CZ), dessen Ensemble bis 1805 auch in Wien und Niederösterreich gastierte.
J. J. Fux, Costanza e fortezza: Festa teatrale in drei Akten, bearb. v. E. Wellesz in DTÖ 34/35 (1910); Dějiny českého divadla 1 (1968); F. Hadamowsky, Wien: Theatergesch. 1988, 160f.; T. Volek in [Kat.] Prager Barock. Schallaburg 1989, 1989; O. G. Schindler in StMw 44 (1995); O. G. Schindler in Blickpunkte 48/3 (1998); O. G. Schindler in A. Sommer-Mathis/E. Th. Hilscher (Hg.), Pietro Metastasio – uomo universale (1698–1782) , 2000.