Kl.A.e zu Werken A. Bruckners (Messe d-Moll; Te Deum; 3. u. 4. Symphonie; Streichquintett; 4-hdg.: 2., 3., 5.–9. Symphonie).
zahlreiche Aufsätze, v. a. zu Rich. Wagner, A. Bruckner u. H. Wolf. – Nachlass: Musikslg. der ÖNB.
Franz: * 27.5.1863 Wien, † 3.9.1931 Edlach/NÖ. Geiger, Dirigent, Operndirektor. 1878–81 Studium am Konservatorium der GdM (Violine bei J. Hellmesberger d. J., Klavier bei J. Epstein, Musiktheorie bei A. Bruckner), begann 1884 seine Dirigentenlaufbahn in Olmütz, kam über Czernowitz (Čérnivci/UA), Karlsbad, Reichenberg und Breslau (Wrocław/PL) 1889–95 nach Graz (leitete dort 1894 die UA von Bruckners 5. Symphonie), 1895–98 nach Prag, dirigierte dann in London, New York/USA und 1898–1900 in Berlin. Mit 1.9.1901 wurde F. Sch. von G. Mahler als 1. Kapellmeister an die Wiener Hofoper berufen (Nachfolger von H. Richter); er war 1904–21 auch Leiter der Konzerte der GdM und des Wiener Singvereins sowie 1909–19 Lehrer (Dirigentenklasse) an der Wiener MAkad. Am 15.11.1918 übernahm er (bis 31.8.1929) die Direktion (bzw. Co-Direktion) der Ende 1918 zunächst von K. k. Hofoper in Operntheater umbenannten Wiener Staatsoper (1919–24 gemeinsam mit R. Strauss), die er zu glanzvoller Höhe führte (letzter Auftritt: 21.6.1931). Er rief die Gastspielreisen des Opern-Ensembles ins Leben (nach Genf/CH, Paris, Köln/D, Stockholm), ließ auch im Redoutensaal der Hofburg W. A. Mozart- und andere Opern aufführen, unternahm Konzertreisen mit den Wiener Philharmonikern und trug wesentlich zur Gründung der Salzburger Festspiele bei (Direktionsmitglied bis zu seinem Tod); darüber hinaus wirkte er als Dirigent an der Wiener Hofburgkapelle und bei Arbeiter-Sinfoniekonzerten sowie 1927–31 als Dirigent der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor . F. Sch. zählt zu den bedeutendsten Konzert- und Operndirigenten, der sich wie sein Bruder besonders für das Werk A. Bruckners einsetzte und enge Verbindungen zu H. Wolf, G. Mahler, Fr. Schmidt und H. v. Hofmannsthal pflegte.
F.-Sch.-Platz (Wien XIII); F.-Sch.-Straße (Salzburg); F.-Sch.-Gasse (Reichenau an der Rax/NÖ); F.-Sch.-Gasse (Graz XV); Gedenktafel (Wien I, Fleischmarkt 1/Rotenturmstr. 20).
Bürger der Stadt Wien 1930; österr. Generalmusikdirektor 1930.
Briefe u. Betrachtungen, hg. v. L. Schalk 1935; Ein Briefwechsel [F. Sch. u. R. Strauss], hg. v. G. Brosche 1983. – Nachlass: Musikslg. der ÖNB.
Th. Leibnitz, Die Brüder Sch. und A. Bruckner 1988; Th. Leibnitz in BrucknerJb 1980; Czeike 5 (1997); DBEM 2003; NGroveD 22 (2001) [F. Sch.]; ÖBL 10 (1994); BrucknerH 1996; MGG 11 (1963); Kosch 3 (1992); StMl 1962–66; Riemann 1961 u. 1975; Hadamowsky 1966; [Kat.] 100 Jahre Wr. Oper 1969, 116ff; Müller-Asow 1929; Ulrich 1997; MGÖ 3 (1995).