Reisinger Franz Ser., Komponist und Seelsorger. * Attersee (OÖ), 23. 3. 1838; † Raab (OÖ), 18. 10. 1905. Sohn des Lehrers und Organisten Martin R.; stud. am bischöflichen Priesterseminar in Linz, 1862 Priesterweihe. Er wirkte dann als Kooperator bzw. Pfarrprovisor in einer Reihe von Pfarren in OÖ, u. a. 1872–74 in Hofkirchen a. d. Trattnach, 1876–78, dann wieder ab 1879 in Tragwein (1885 Ehrenbürger). Ab 1885 war R. Pfarrer von St. Willibald, ab 1897 bis zu seinem Tod Pfarrer von Raab. Über seine musikal. Ausbildung ist nichts bekannt, doch schuf er über 300 z. Tl. auch im Druck erschienene Werke. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt im Bereich der Kirchenmusik, in der er eine gemäßigte cäcilian. Richtung vertrat, hinsichtlich Besetzung und Schwierigkeitsgrad nahm er auf die Möglichkeiten ländlicher Kirchenchöre Rücksicht. R. pflegte als letzter den seit der Mitte des 18. Jh. als ausgestorben geltenden Typus der Jägermesse (G-Dur, op. 16, 1863/64) und gründete 1873 die noch heute bestehende Ges. der Musikfreunde in Hofkirchen, für die er auch eine Reihe noch erhaltener Arrangements für Blasmusik schuf.