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Privatsternwarte Theodor Ritter von Oppolzer

 

Kategorie

Ort

Historische Sternwarte

Alserstrasse 25, 1080 Wien, 8.Bezirk

Geogr. Länge Ost:

-16° 21' 20''

Geogr. Breite Nord:

+48° 12' 54''

Seehöhe:

214 m


Betreiber:

Theodor Ritter von Oppolzer


Ausstattung:

Refraktor
Passageninstrument
Dialyt von Plössl (7 Zoll)
Teile des Instrumentariums gelangten an die Universitätssternwarte Wien

Aktivitäten: Ehemalige Aktivitäten waren u.a. Positionsbeobachtungen von Kleinplaneten und Kometen

Geschichte:

Oppolzer wurde am 26.10.1841 in Prag als Sohn von Johann von Oppolzer geboren, einer der führenden Ärzte der Wiener medizinischen Schule. Ab 1850 lebte die Familie in Wimn. Theodor Ritter von Oppolzer studierte Medizin an der Wiener Universität und beschäftigte sich nebenbei mit der Astronomie. Den entscheidenden Anstoß dazu erhielt er wahrscheinlich von Moritz Loewy. Aufgrund seiner guten finanziellen Lage war es ihm möglich, sich mit Unterstützung seines Vaters eine Privatsternwarte zu erbauen und einzurichten. Diese wurde 1862 in seinem Haus in der Josefstadt, Alserstraße 25, auf einem massiven viereckigen Turm, der an sein Wohnhaus angebaut war, errichtet. Das Observatorium besaß eine drehbare Kuppel, einen Refraktor, einen Kometensucher von Plössl und ein Passageninstrument von Starke in Wien. Als Hauptfernrohr diente ein Dialyt der Firma Plössl, dessen 7- zölliges Objektiv lichtstärker war als das des größten Fernrohrs der damaligen alten Universitätssternwarte. Bis zur Errichtung der Sternwarte auf der Türkenschanze galt Oppolzers Instrument als eines der größten der Monarchie. Internationale Bekanntheit erlangte Oppolzers Privatobservatorium unter dem Namen "Sternwarte Wien-Josephstadt" mit den Koordinaten 1h 05m 17s Ost und 48° 12m 53,8s Nord mit einer Seehöhe von 214 Metern. Die Ergebnisse seiner Beobachtungen veröffentlichte Oppolzer in den Schriften der Akademie der Wissenschaften. Nach Oppolzers Tod verfiel die Sternwarte, deren Reste bei einem Umbau des Hauses im Jahre 1910 beseitigt wurden. Das Bild stammt aus dem Jahr 1884, heute ist davon nichts mehr zu sehen.

Quellen:

1

Wiener Astronomen - Ihre Tätigkeit an Privatobservatorien und Universitätssternwarten, Nora Pärr, Diplomarbeit, Jänner 2001, Wien

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