ITA Nanotrust Dossiers
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ITA Nanotrust Dossiers, pp. , 2010/07/27
Selbstreinigende, schmutz- und wasserabweisende Oberflächenbeschichtungen unterscheiden sich aufgrund ihrer Eigenschaften, Funktionsprinzipien und Herstellungsverfahren. Selbstreinigung nach dem „Lotus-Effect→“ basiert auf chemisch-physikalischen Prinzipien – derart ausgestattete Oberflächen weisen eine spezielle Oberflächenrauigkeit auf und sind stark wasserabweisend; zur Reinigung reicht im Idealfall Regen aus. „Easy-to-Clean“-Materialien haben demgegenüber eine besonders glatte Oberfläche, die daher sowohl wasser- als auch schmutzabweisend ist und deren Eigenschaften auf rein chemischer Grundlage beruhen. Obwohl sich der mechanische Reinigungsaufwand vermindern lässt, sind sie nicht selbstreinigend. Eine weitere Form der Selbstreinigung ist jene auf der Basis von Photokatalyse mittels Nano-Titandioxid. Auf derartig ausgestatteten Oberflächen entstehen unter UV-Strahlung Sauerstoffradikale, die organisches Material zersetzen, welches dann bei Regen über einen Wasserfilm abtransportiert wird.Selbstreinigende, schmutz- und wasserabweisende Oberflächen können den Reinigungsaufwand von Materialien reduzieren und so zur Entlastung der Umwelt beitragen. Ökobilanzen oder Lebenszyklus-Analysen fehlen jedoch noch. Umwelt- oder Gesundheitsgefährdungen durch nanoskalige Beschichtungen oder durch Nanopartikel, die fest in eine Beschichtungsmatrix eingebunden sind, gelten derzeit als unwahrscheinlich. Erste Untersuchungen weisen allerdings darauf hin, dass Titandioxid-Nanopartikel aus Fassadenfarben ausgewaschen werden und in die Umwelt gelangen können. Dieser Aspekt sollte im Sinne einer umfassenden Risikoabschätzung näher untersucht werden.