ITA Projektbericht
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epub.oeaw – Institutionelles Repositorium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften epub.oeaw – Institutional Repository of the Austrian Academy of Sciences
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400 http://epub.oeaw.ac.at, e-mail: epub@oeaw.ac.at |
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DATUM, UNTERSCHRIFT / DATE, SIGNATURE
BANK AUSTRIA CREDITANSTALT, WIEN (IBAN AT04 1100 0006 2280 0100, BIC BKAUATWW), DEUTSCHE BANK MÜNCHEN (IBAN DE16 7007 0024 0238 8270 00, BIC DEUTDEDBMUC)
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ITA Projektbericht
Robert Rothmann,
Jaro Sterbik-Lamina,
Walter Peissl,
Johann Čas
doi:10.1553/ITA-pb-a63 Eigenverlag/Self
Abstract: Endbericht zum ITA-Projekt A63 – Aktuelle Fragen der Geodaten-Nutzung auf mobilen Geräten (AK5) Zwei Entwicklungen der letzten Jahre haben zu einem Problem geführt, dem bisher noch kaum Beachtung geschenkt wird: Die Analyse und Ausbeutung von Geodaten, die durch die zunehmende Ausstattung mobiler Geräte mit GPS-Sensoren ermöglicht werden, und die steigende Durchdringung des Marktes mit Smartphones, deren Funktionsumfang mit Apps erweitert werden kann. Die heute selbstverständliche Verfügbarkeit von Geodaten sowie die genaue Zuordenbarkeit der einzelnen Geräte zu bestimmten Personen ermöglichen Werbetreibenden eine neue Dimension der Profilerstellung, die hohe Profite für die nächsten Jahre verspricht. Während NutzerInnen sich dessen bzw. der Folgen dieser Profiling-Prozesse kaum bewusst sind, und das Grundrecht auf Privatsphäre oft als vernachlässigbares Gut in Frage stellen, entledigen sich Hersteller und Service-Anbieter ihrer Verantwortung, und Datenschutzeinrichtungen sind oftmals nicht in der Lage, bestehendem Recht zur Durchsetzung zu verhelfen, was aber auf Grund der nationalen Zuständigkeiten, der unübersehbaren Menge an Apps und der hohen Dynamik in diesem Feld kaum gefordert werden kann. Vor allem die hohe Verbreitung von Smartphones und geodatenbasierten Services unter Jugendlichen ist bedenkenswert. Während man als Kind und JugendlicheR als nicht voll geschäftsfähig gilt, scheint diese Altersgruppe in Bezug auf die Smartphonenutzung dem Streben nach Überwachung und/oder Profitmaximierung verschiedener Unternehmen hilflos überlassen zu werden. Aber auch insgesamt, über alle Altersgruppen, hat die Zahl der SmartphonebesitzerInnen so stark zugenommen, dass es hier eine sehr große Zahl Betroffener gibt. An Hand von Apps, wie bspw. „Paper Toss“, einem einfachen Spiel, das Geodaten gar nicht benötigen würde, den Standort der AnwenderInnen aber gemeinsam mit deren eindeutiger Telefon-ID an fünf internationale Werbenetzwerke überträgt, oder „Text Plus“, einer App für Textnachrichten, die Geschlecht, Alter, Position und Telefon-ID an sieben internationale Werbenetzwerke weitergibt, oder „Best Alarm Clock Free“, das als Wecker Position und Telefon-ID an fünf Werbenetzwerke meldet, wird deutlich, dass die einzelnen Apps in manchen Fällen als Fassaden bezeichnet werden müssen, die den eigentlichen Zweck, nämlich das Datensammeln, verschleiern sollen. Wer hätte die Ressourcen, um sich dieses Problems anzunehmen? Abgesehen von exemplarischen Musterprozessen vermutlich niemand, weil die Menge der zu überprüfenden Firmen und Anwendungen zu groß wäre. Letztendlich handelt es sich aus europäischer Sicht jedenfalls um ein Binnenmarktproblem, weil alle KonsumentInnen in Europa davon gleichermaßen nachteilig betroffen sind. Deshalb läge es wohl an der EU-Kommission, die als einzige die nötige Verhandlungsmacht haben dürfte, europäische Datenschutzstandards gegenüber den großen Hard- und Softwarefirmen durchzusetzen und von Betreibern wie Apple und Google eine Überprüfung ihrer zahlreichen Geschäftspartner zu verlangen. In der vorliegenden Studie werden unterschiedliche Motivationen, Apps zu nutzen, ebenso beleuchtet, wie die Funktionsweise und die Konsequenzen, die sich aus der aktuellen Entwicklung ergeben. Letztendlich bleibt jedoch eine Frage unbeantwortet: Wohin entwickelt sich unsere Gesellschaft, welche Art neuer Abhängigkeitsverhältnisse entstehen in Zukunft, und wird es der/dem Einzelnen noch möglich sein, diesen Abhängigkeiten zu entgehen? Um dieses und andere drängende Probleme in den Griff zu bekommen, wurden Empfehlungen an unterschiedliche Stakeholder entwickelt und im letzten Kapitel ausgeführt. Keywords: AK5 Geodaten-Nutzung mobile-Geräte mobile-devices Projekt-Endbericht Published Online: 2012/08/09 09:11:06 Document Date: 2012/08/09 09:10:00 Object Identifier: 0xc1aa5572 0x002c8a07 Rights: . Das Institut für Technikfolgen-Abschätzung veröffentlicht seine Forschungsberichte seit dem Jahr 2000 kostenlos und online im PDF-Format. Die Projektberichte sind in der Regel intern begutachtet und mit den jeweiligen Auftraggebern akkordiert. |
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