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2 THE IMPACT OF PARTICIPATION ON NEIGHBOURHOOD BELONGING

    Julia Dahlvik, Yvonne Franz, Myrte Hoekstra, Josef Kohlbacher

Interethnic Coexistence in European Cities, pp. 22-35, 2017/11/08

A policy handbook

doi: 10.1553/ISR_FB046s22

doi: 10.1553/ISR_FB046s22

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doi:10.1553/ISR_FB046s22



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Abstract

In unserer Studie kann Mitverantwortlichkeit einerseits so verstanden werden, dass BewohnerInnen und PraktikerInnen zusammenarbeiten (wie in Wien) oder dass die Stadtverwaltung die Verantwortlichkeit, im Besonderen für die Instandhaltung des Wohnumfelds, an die BewohnerInnen delegiert (dies ist in Amsterdam der Fall). In unseren Interviews wurde Mitverantwortlichkeit oft verstanden als die Verantwortlichkeit jedes/-r Bewohners/-in für ein friedliches Zusammenleben, für das Wohnumfeld als solches und seine Entwicklung. In Amsterdam beeinflusst die Teilnahme an Initiativen die Mitverantwortlichkeit auf vielerlei Weise. Erstens, indem lokale Initiativen marginalisierten BewohnerInnen informelle Hilfestellungen zukommen lassen, zweitens indem TeilnehmerInnen aktiv in Planungs- und Organisationsaktivitäten einbezogen werden, was zeigt, dass diese sich verantwortlich für die Reputation und die künftige Entwicklung des Wohnviertels fühlen, und drittens als Reaktion auf Institutionen (Bezirksverwaltungsbehörde, Wohnungsgenossenschaften), die ihre Pflichten gegenüber den BewohnerInnen vernachlässigen. Für Wien zeigt sich, dass die Überführung von aktiver Beteiligung in Mitverantwortung eine komplexe Aufgabe darstellt. Zwar wird letztere von den meisten Interviewten als wichtig angesehen, es besteht jedoch ein Defizit an Eigenverantwortlichkeit und der Überzeugung von der eigenen Fähigkeit, Veränderungen bewirken zu können. Die Wiener Fallstudien spiegeln die Effekte eines historisch gewachsenen Verhaltens innerhalb stabiler sozialstaatlicher Strukturen wider. Zum Zweck der Förderung der Mitverantwortlichkeit ist die Fokussierung auf Ähnlichkeiten zwischen und gemeinsame Interessen verschiedener Gruppen unerlässlich. Die BewohnerInnen sollen in langfristige Entscheidungsprozesse und Planungen eingebunden werden, was oft komplexe Abläufe erfordert. Eine langfristige Vision und Finanzierungssicherheit stellen unerlässliche Voraussetzungen für die Förderung von Mitverantwortung dar.